
Wenn ich an Caro denke, dann ziehen sich meine Mundwinkel automatisch nach ganz oben. Sie ist meine schönste Erinnerung an meine Studienzeit tief in den Wäldern des Erzgebirges. Jawohl, dort kann man studieren. Und weil uns die Natur, die Größe des Dorfes, unser gemeinsames Studium und Zimmer so viel Freiraum boten, haben wir diesen auch in vollen Zügen genossen. Caro ist bis heute eine meiner engsten Freundinnen, auch wenn wir hunderte Kilometer voneinander getrennt leben. Sie hat diese Direktheit, die ich in manch' verkopfter Situationen brauche und bringt es immer genau auf den Punkt. Dafür liebe ich sie einfach. Nicht durch die Blume, direkt heraus und immer, einfach immer, köstlichstes Essen wenn wir zusammen sind. Das war auch schon in unserer herrlichen Bude im Studentenwohnheim "in the middle of the forest pampa" so. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass es heute von ihr dieses absolut leckere Focaccia gibt, welches mir gerade beim Schreiben dieses Eintrages leider immensen Appetit macht. Deshalb halte ich es kurz, ich muss mal Focaccia ansetzten. See you later!
Rezept Focaccia à la Caro

Zutaten für den Biga/ Vorteig (für zwei Bleche)
150ml handwarmes Wasser
2,5g frische Hefe
120g Mehl (Typ 550)
Zutaten für den Hauptteig (pro Blech)
7g frische Hefe
350ml handwarmes Wasser
3 EL Olivenöl
450g Mehl
1TL grobes Meersalz
Zubereitung Biga
am Tag vorher zubereiten
alles zu einem zähen Teig kurz zusammen rühren und mit einem feuchten Tuch abdecken
den Vorteig 24 bis 36 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen
Tuch immer feucht halten
wenn der Biga fermentiert ist, geht es mit dem Hauptteig los

Zubereitung Hauptteig
Wasser, Olivenöl, frische Hefe und die Hälfte vom Biga verrühren
Mehl, Salz unterrühren (Teig kann ruhig 8 Minuten geknetet werden)
der Teig wird zäh und klebrig - kein "normaler" Hefeteig - nicht wundern!
den Teigklumpen in eine geölte Schüssel legen mit feuchtem Tuch oder Frischhaltefolie abdecken
1-1,5 Stunden ruhen lassen
die zweite Hälfte des Big / Vorteig genauso zubereiten wie beschrieben und auch gehen lassen
ich teile den Teig, weil es sonst meine Küchenmaschine nicht schafft!
Ofen auf 200°C vorheizen, Blech am besten gleich mit aufheizen
Bleche mit Backpapier auslegen und mit den Fingern Dellen in den Teig hineindrücken
noch einmal 20 Minuten gehen lassen
jetzt kommt der Belag, hier darfst Du Dich austoben: in die Dellen Olivenöl hinein träufeln und grobes Meersalz darüber, frischer Rosmarin, kleine Kirschtomaten am Steilansatz einschneiden, Saft und Kerne ausdrücken und Tomaten in die Dellen legen, Olivenöl und Salz darüber, ein bißchen brauner Zucker über die Tomaten tut auch gut, Zwiebelmarmelade und Olivenöl in die Dellen oder Ziegenfrischkäse mit Thymian, oder, oder, oder ...
um die Focaccia noch Olivenöl herum träufeln und für 20 bis 25 Minuten in den Ofen
der Teig sollte goldbraun sein und die Focaccia ist beim Anschneiden ganz luftig und knusprig
Kleiner Nachtrag: Zugegebenermaßen bin ich mit Hefeteig erst im letzten Jahr warm geworden. Er war mir immer ein bißchen zu zickig und das passt nicht gut zusammen mit meiner Ungeduld. Vermutlich liegt es am fortschreitenden Alter und an meinem Dickschädel, dass ich es immer wieder ausprobiert habe und inzwischen ist es ein Kinderspiel. Man braucht nur ein bisschen Geduld, aber hey, es lohnt sich!!!
Guten Appetit!
Antje