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Pastéis de Nata - portugiesische Sahnepastetchen selber backen


Also, ich mache heute mal wieder so einen "Plopp-Post". O-Ton meines Sohnes. Somit ploppe ich heute über diese kleine feine, unsäglich köstliche Angelegenheit, welche die Portugiesen "Pastel" oder in der Mehrzahl "Pastéis de Nata" nennen.

Ich bin mir nicht sicher, ob sich in Portugal überhaupt jemand die Mühe macht, diese kleinen Sahnepastetchen selbst zu backen. Es gibt sie in allen Bäckereien, Supermärkten, kleinen Kioske - also praktisch rund um die Uhr verfügbar und sie schmecken einfach immer und überall.

Ich erinnere mich an eine schmale Treppe die in grelles Neonlicht führte. Ich kannte meinen Mann erst kurz und durchstreifte Lissabon mit ihm des nachts. Auf dem Weg nach Hause zeigte er mir diesen unscheinbar wirkenden Kellerzugang, der direkt in eine Großbäckerei und ihren Werksverkauf führte. Früh 3:30 Uhr waren sie bereits fleißig am backen und wir konnten uns über ein kleines Fenster in der Tür die frischesten Köstlichkeiten "to go" mitnehmen. Ich liebe diese Erinnerung!

Heute noch, wenn der Duft frisch gebackener Pastéis de Nata durch unsere Wohnung hier in Leipzig strömt transportiert er mich zurück zu dieser Erinnerung.

Ist es nicht wunderbar, dass Gerüche diese Erinnerungen wiederbringen können? Was für eine Gabe, was für eine wunderbare Eigenschaft guten Essens und schöner Erlebnisse!

Zugegeben, ganz das Original aus Lissabon habe ich mit meinen Selbstversuchen noch nicht erreicht, aber: sie kommen sehr sehr nah und schmecken maravilhoso! Mit meinen eigenen kleinen Pastéis verführe ich regelmäßig meinen liebsten Portugiesen und unseren Spross. Das Rezept ist aus meinem schon vielfach erwähnten Kochbuch "Die Portugiesische Küche" von Alexandra Klobouk & Rita Cortes Valente de Oliveira.

Soweit die Lage es diesen Sommer zulässt werden wir uns im August in Richtung Portugal aufmachen. Als in Europa verstreute Patchwork Familie hoffen wir nicht nur auf Pasteis de Nata vor Ort, sondern vor allem unseren dort lebenden vierten Familienteil in die Arme schließen zu können. Wir werden sehen, drück' uns die Daumen!

Doch jetzt bleiben wir im JETZT und ich teile mit dir das Rezept, welches uns immer wieder ein Stück dieser köstlichen Kultur in die Leipziger Küche und ins Gartenstudio bringt.


Bom apetite, bleib' gesund, genuss- und hoffnungsvoll!


Rezept Pasteis de Nata


Zutaten

(für 6-8 Personen)


Für die Creme

  • 200g Zucker

  • 2 EL Mehl

  • 8 Eigelb

  • 1/2l Sahne

  • 1 Prise Salz

  • Schale einer Bio-Zitrone (am Stück ohne das Weiße)


Für die Pastéisböden

  • 450g Blätterteig aus dem Kühlregal

  • Muffin Backform

  • Ceylon-Zimt und Puderzucker zum Bestreuen




Zubereitung der Pastéis de Nata

  • Backofen auf 260 Grad vorheizen (meiner kann leider nicht so hoch, aber am besten ist es wirklich auf die höchste Stufe zu gehen)

  • alle Zutaten für die Creme in einem Topf mit einem Rührgerät zu einer glatten Masse vermischen

  • Zitronenschale hinzufügen

  • unter ständigem Rühren erhitzen bis Creme aufkocht und eindickt

  • in einer Schüssel auskühlen lassen & gelegentlich umrühren

...und jetzt der Teig:

  • Teig dünn auswellen und Kreise ausstechen, die für die Größe der Muffinförmchen bis zum oberen Rand passen

  • Förmchen auslegen & überstehenden Teig mit Messer abschneiden

  • Form vor dem Backen kalt stellen

  • die komplett kalte Creme in die Förmchen füllen bis ca. 1cm unter den Rand

  • wichtig: Pastéis müssen schnell & heiß gebacken werden, damit der Blätterteig knusprig wird und die Oberfläche karamellisiert - die Creme darf allerdings nicht kochen

  • je nach Ofen 8-12 Minuten im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene backen & den Backvorgang gut beobachten

  • die Oberfläche sollte dunkel werden (wie gesagt, das schafft mein Ofen leider nicht ohne die Pastéis total durchzukochen - ich helfe machmal etwas mit Grill oder Bunsenbrenner nach ;-)

  • mit Messer aus den Förmchen schneiden und je nach Geschmack mit Zimt & Puderzucker bestreuen

Dies ist übrigens die Variante für "Bequeme" - es gibt eine weitere Art den Blätterteig in die Förmchen zu geben, der etwas mehr Geduld erfordert.

*Fun Fact: mit dem Eiweiß stärkten die Nonnen ihre Kleider und Hauben. Das Eigelb war übrig & fand als Nachspeise seine beste Aufgabe!



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